von Murat Yalin
Wir möchten euch mit der Therapieform E.-Technik. Das Hanke-Konzept eine weitere Behandlungsmöglichkeit in der Physiotherapie vorstellen:
Was ist E. – Technik. Das Hanke-Konzept
Bei der E. – Technik handelt es sich um eine neurophysiologische Therapie auf entwicklungskinesiologischer Basis.
Hierbei werden Grundbewegungsmuster, im Sinne der Reflexlokomotion, durch Bahnung rekonstruiert und in die Alltagsmotorik integriert. Der Ablauf der Therapie erfolgt unwillkürlich, aktiv und komplex.
Definition Grundbewegungsmuster
Definition Reflexlokomotion
Die Reflexlokomotion ist ein Begriff aus der Entwicklungskinesiologie. Hierbei wird u. a. der Weg des Säuglings in den aufrechten Stand beschrieben. Wir unterscheiden hierbei
a) Reflexkriechen: Ein phylogenetisches Muster, das der Säugling zum Ende des ersten Trimenons erreicht hat.
b) Reflexdrehen: Ein ontogenetisches Muster, das der Säugling zum Ende des zweiten Trimenons erreicht hat.
Definition Bahnung
Ist die qualitative Veränderung und Automatisation differenzierter Bewegungsabläufe durch gezieltes Einsetzten spezifischer Reize, mit dem Ziel, ideale ökonomische Bewegungsabläufe zu erreichen.
Durch gleichzeitige räumliche und zeitliche Summation, in definierten Ausgangsstellungen, wird der Zugang zu genetischen, subcorticalen Grundmustern möglich.
Ablauf der E.-Technik
Die Muster „Kriechen“ und „Drehen“ bilden die Startpositionen für die E. – Technik. Diese realmotorischen Muster haben für das ZNS einen hohen Wiedererkennungswert. Für die Behandlung stehen dem TherapeutenINNEN sogenannte „Aktionsverstärker“ zur Verfügung, welche die Anpassungsreaktionen im IST- /SOLLWERT Abgleich in der Startposition unterstützen und erleichtern.
Aktionsverstärker sind unter anderem gezielte Muskeldehnungsimpulse die überwiegend mit dem Kleinfingerballen oder den Fingerkuppen weich und mit leichter Drehung in das zu verändernde Gebiet „gesetzt“ werden. Die entstehenden Reize in der Muskulatur und Haut werden an das ZNS weitergeleitet.
Der IST- /SOLLWERT Abgleich in der Startposition kann dadurch in den systematisch „angesprochenen“ Gebieten des Körpers verstärkt werden.
Ziele der E.-Technik
Vorteile der E. – Technik:
Kontraindikationen:
Grundsätzlich bestehen keine klassischen Kontraindikationen. Allerdings sollten Patienten mit ausgeprägten Herzrhythmusstörungen z. B. Absolute Arhythmien einer regelmäßigen Pulskontrolle während der Therapie unterzogen werden. Zudem sollte der Einsatz der Therapie bei Patienten mit psychischen Störungen und der Einnahme von Psychopharmaka sorgfältig beobachtet werden.